Wer mein Buch gelesen hat oder mir schon lange folgt weiß: ich bin, was gängige “Das gehört sich so”-Traditionen angeht, ziemlich schmerzbefreit. Alles, wo ein “Aber das muss man so machen” davor steht, ist mir ein Dorn im Auge, da verzichte ich gerne erst recht drauf.
So beobachte ich das auch mit dem Backen vor Weihnachten oder dem Karten/Grüße schreiben immer wieder. Versteht mich nicht falsch: wenn jemand das wirklich gerne macht und leidenschaftlich liebt, wenn jemand seine Erfüllung im Backen von vielen verschiedenen Sorten Keksen findet oder aber gerne Weihnachtsgrüße verschickt, dann ist das alles wunderbar und eine tolle Tradition, die es zu respektieren gilt. Aber wenn ein großes ABER dahinter steht und die Person nur bäckt, “weil es halt zur Weihnachtszeit dazu gehört” oder widerwillig Postkarten kauft und mit einem obligatorischen “Frohe Weihnachten!” versieht, weil es von den Empfängern “erwartet” wird, dann kann ich dem ganzen absolut NICHTS abgewinnen.
Ich backe übrigens sehr gerne Kuchen, statt Bäckerei. Wie diesen Glühweinguglhupf zum Beispiel, der es leider nicht mehr ins Buch (aus Ermangelung an Platz und freien Seiten 😉 ) geschafft hat. Dafür verrate ich euch HIER das Rezept jetzt:
GLÜHWEINGUGLHUPF
Zutaten
160 g geriebene dunkle Schokolade
250 g Butter
200 g Zucker
5 ganze Eier
½ Tl Vanillepulver
1 Prise Salz
250 g Universalmehl
1 TL Backpulver
1 TL Zimt
1/8 l Glühwein
Backofen auf 180°C vorheizen. Gugelhupfform (Ø 22-24 cm) mit Butter einfetten und mit Mehl bestäuben.
Schokolade reiben, weiche Butter, Zucker, die ganzen Eier, Vanillepulver und Salz zugeben und 1 Min gut verrühren. Mehl, Backpulver, Zimt und Glühwein zugeben und vermischen. Teig in die gefettete und bemehlte Gugelhupfform füllen und ca. 50-60 Minuten backen (Stäbchenprobe). Kuchen 15 Minuten in der Form abkühlen lassen und danach auf ein Kuchengitter gestürzt ganz auskühlen lassen.
Wir sind erwachsene Menschen. Wir sollten selber entscheiden, was wir mögen und was wir nicht mögen. Was wir gerne machen und was uns einfach nur stresst. Und letzteres sollten wir einfach… weglassen.
In manchen Jahren habe ich Lust, Weihnachtskekse zu backen, wenn auch nie mehr als 3 oder 4 Sorten ehrlich gestanden. In diesem Jahr hatte ich absolut KEINE Lust dazu. Und ich lebe sehr sehr gut damit. Meine Familie übrigens auch – die essen, was da ist – oder eben auch nicht.
Übrigens…. wer nicht gerne bäckt und trotzdem gerne Kekserl auf dem Tisch stehen hat, kann auch welche kaufen, es gibt doch schon gute Möglichkeiten dafür. 🙂 Oder man gibts einfach ab: an die Tochter, die Schwiegermutter oder die Nachbarin, die sich freut, wenn sie im Gegenzug dann einmal an einem Wochenende die Katze dafür gefüttert bekommt. Also…. keinen unnötigen Stress machen! Das Leben ist oft voll genug.
Nora
Edith says
Hallo, liebe Nora,
mit dem Keksebacken hab ich´s auch nicht so – da lass ich mich vieel lieber von meiner Mama verwöhnen, die das mit Leidenschaft und Hingabe macht. Kuchenbacken ist da schon eher mein Ding und das Rezept für diesen winterlichen Guglhupf klingt super – das nehme ich mir für die Neujahrstage vor… hab sogar die gleiche Form.
Etwas zu machen, nur weil es “so gehört” – nein, nur dann, wenn es auch zu mir passt und ich mich damit wohlfühle. Wie z.B. Karten und/oder Briefe zu schreiben – ich liebe das. Wahrscheinlich weil ich mich über persönliche Zeilen auch sehr freue, und lieber schreibe als telefoniere (schreiben kann ich auch spät abends 😉
Ich wünsche dir einen entspannten “Endspurt” in Richtung Hl. Abend!
LG Edith
Seelensachen says
Ohhh das ist ja schön, wenn deine Mama bäckt! Meine gar nicht… nicht einmal Kuchen 🙂 .
Ich wünsche dir gutes Gelingen für den Kuchen – das ist auch immer eine super Gelegenheit, Glühwein”Reste” zu verwerten.
Hab einen schönen Tag!
Nora
Sabine Lechleitner says
Ich finde auch, dass es jede/r so machen soll, wie es für ihn passt. Ich backe auch nach Lust und Laune – mal mehr, mal weniger. Und Postkarten bekommen auch nur die, bei denen ich weiss, sie freuen sich wirklich über ‘habdgeschriebene’ Zeilen. Dieses Jahr hab ich sogar die Karten ‘upgecycelt’.
Danke für das tolle Kuchenrezept, damit werd ich meinem Mann ins ‘Rennen’ schicken, er ist ein guter Gugelhupfbäcker 😉.
Glg aus Tirol von Sabine 🥰
Seelensachen says
Genau so ist es! In manchen Jahren habe ich große LUst, in diesem Jahr hat es sich nicht ergeben. Vielleicht mach ich noch was – ich glaube aber nicht – ich stress mich nicht.
Viele liebe Grüße! Nora
Bernadette Reitner says
Hallo Nora..heute mal am Blog..bin ganz bei dir ..jetzt wo ich älter bin mach ich das so..backe zwar schon Kekse aber nur ein paar sorten..alles Rezepte meiner Oma..das ist einfach so ein schönes Gefühl als wäre ich noch Kind.
Karten schreibe ich schon lange keine mehr..hat mich zuviel gestresst..damit keiner übersehen wird.
Wünsche dir eine gute Nacht
Berni
Seelensachen says
Das klingt nach einer schönen Erinnerung!!
GLG Nora
Sonja Suchentrunk says
So ist es! GsD! Ich handhabe das auch so. Obwohl ich wirklich viel backe, weil ich es einfach liebe, lehne ich mich gegen manche Traditionen auf. So probiere ich einfach immer sehr viele neue Rezepte, die es dann manchmal auch nie wieder gibt… egal. Ich bin zum Beispiel froh dass es den traditionellen Osterputz, Allerheiligenputz oder Weihnachtsputz so nicht mehr gibt. Das interessiert mich null! Ich putze wann immer ich will. 🤪🥂
Seelensachen says
Schön ist das zu lesen!
Geputzt sollte überhaupt werden, wenn es schmutzig ist und nicht, wenn jemand meint, man “müsste” jetzt 😀
GLG Nora
Christiane Bachmann says
Du sprichst mir aus dem Herzen!
Wunderbar! Dank dir habe ich mir endlich eingestanden, dass ich Plätzchenbacken hasse, lieber mal einen weihnachtlichen Kuchen. Karten schreibe ich auch extrem selten, mag ich garnicht.
Und wenn mich meine Mutter an den Geburtstag von jemandem erinnert, dann gratuliere ich jetzt erst recht nicht mehr 😂
Seelensachen says
Ahhhh das hat meine Mama ewig gemacht und ich hätte immer aus der Haut fahren können!! 😀
Aber weißt du was: momentan ertappe ich mich, dass ich meine (grad mal erwachsenen) Söhne dran erinnern mag, wenn jemand Geburtstag hat… hihi… es wiederholt sich scheinbar alles!!
GLG Nora
Daniela Günther-Zeidler says
Danke für das schöne Kuchenrezept! Ich stimme dir zu, jeder so wie er mag!
Seelensachen says
🙂
Gabriele Ostler says
Oooh ja, liebe Nora, da bin ich ganz bei dir (darf allerdings an der Umsetzung noch ein bisschen üben;-) )
Der Kuchen hört sich sehr fein an.
Liebe Grüße
Seelensachen says
Nix üben! Einfach machen 😉 !!
Gabriele Ostler says
😘😘
ulli says
Liebe Nora,
da bin ich ganz bei Dir – keep it simple! … und wie Du richtig schreibst, wie es Dir passt und wie Du es magst.
Nachdem im Berufsleben ohnehin Dinge/Termine und Aufgaben mit Druck vorgegeben werden, entscheide ich auch speziell in der Weihnachtszeit, was ich wann und wie mache, den Baum stelle ich heute auf, weil es einfach zeitlich besser passt! 😉
Wünsche Euch ein Frohes Fest mit schönen Begegnungen! Alles Liebe, ulli
Seelensachen says
Genau so! Ich hab den Baum auch gestern aufgestellt, allerdings noch nicht aufgeputzt. Ob ich das heute, morgen oder erst am 24. mache – alles nach Lust und Laune. Meine Jungs sind schon groß… die nehmen es, wie es ist 🙂
GLG Nora
Petra says
Guten Morgen liebe Nora, da bin ich voll bei dir. Ich bin mit fast 60 endlich soweit, nur mehr das zu machen, was ich möchte-wenn ich es selber entscheiden kann
Ich habe immer eine Flut an Weihnachtskarten geschrieben-weil ich selber sehr gerne schöne Weihnachtspost bekomme. Ich hab gemerkt, dass das oft nicht wertgeschätzt wurde-es kam oft nur ein allgemeiner WhatsApp-Gruß zurück – deshalb wird Weihnachtspost nur mehr sehr ausgewählt verschickt.
Mir geht es damit sehr viel besser und ich hab mehr Zeit für Dinge, die ich gern mache. Ich wünsch dir einen gemütlichen Tag 💞🎄🌟
Seelensachen says
Sehr sehr gut! So soll es sein!
Ich muss auch ehrlich zugeben, dass ich nicht so viel mit Weihnachtspost anfange. Ich persönlich mags viel lieber, wenn ich mal telefoniere mit den Menschen, die ich kaum sehe,
das ist für mich wertvoller. Aber ich schätze es auch, wenn ich eine schöne Karte bekomme, das schon.
GLG Nora